
#Sommer – Scheideninfekte
Scheideninfektionen ade!
Menstruationstassen sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch gut um Scheideninfektionen vorzubeugen.
Juckreiz, Ausfluss und brennen in der Scheide – viele Frauen leiden immer wieder unter Scheideninfektionen, besonders im Sommer und nach der Periode.
Woher kommen die lästigen Infektionen?
Die meisten Frauen denken, sie sie haben sich diese Infekte am Schwimmbecken oder auf einer öffentlichen Toilette eingefangen. In vielen Fällen ist das jedoch gar nicht der Fall. Umweltfaktoren wie Tampons, moderne Verhütung und chlorhaltiges Wasser sind häufig die “Übeltäter”.
Die Vaginale Standortflora spielt eine große Rolle, wenn es um das Thema Infektionen geht.
Je besser die Vaginale Flora ist, umso weniger können sich „schlechte“ Bakterien und Pilze ausbreiten.
- Trockene Schleimhäute durch Tampons und die Pille, bereiten den Weg für Scheideninfektionen:
Tampons:
Die „Guten“ Bakterien (Milchsäurebakterien) der Scheide brauchen Feuchtigkeit um sich zu vermehren.
Besonders die Verwendung von Tampons, kann die Schleimhäute auf Dauer Austrocken und zu kleinen Verletzungen am Epithel führen.
Die „schlechten“ Keime können überhand nehmen, weil die zu wenigen guten Milchsäurebakterien sie nicht in Schach halten können.
Moderne Verhütung:
Nicht nur Tampons und Binden führen zu trockenen Schleimhäuten. Auch Moderne Verhütungsmittel wie niedrig dosierte Pillen mit antiandrogener Wirkung, können dazu führen, dass die Schleimhäute trocken sind.
- Chlorhaltiges Wasser:
Häufig treten Infektionen auch nach dem Baden in chlorhaltigem Wasser auf. Landläufig meint man, man hat sich einen Pilz eingefangen, weil man vielleicht auf einer öffentlichen Toilette war oder am Beckenrand gesessen ist. Meist liegt es aber ehr daran, dass sich das Tampon von unten mit gechlortem Wasser vollsaugt. Chlor wird in den Becken dazu verwendet Bakterien abzutöten. Gleiches passiert auch in der Scheide!
Übrigens, auch Tampons sind häufig Chlor gebleicht.
Was kannst Du für Deine Scheidenflora tun?
- Darmflora:
Die Scheidenflora hänge auch mit einer guten Darmflora zusammen.
Während der Geburt bekommen wir die Bakterien aus der Scheide der Mutter mit und bilden nach und nach unser Mikrobiom im Darm aus.
In der Pubertät wandern die Bifido- und Lactobacillen dann unter Einfluss von Östrogen vom Anus zur Scheide und bilden dort einen Biofilm.
Je besser die Darmflora, umso besser auch die Flora in der Scheide!
Denn Milchsäurebakterien bilden Stoffe (Baktericine), die andere (schlechte) Bakterien abtöten.
- Auf Tampons und Binden verzichten:
Milchsäurebakterien brauchen feuchte Schleimhäute. Das heißt, du verzichtest am Besten auf alles, was die Schleimhäute austrocknen kann wie z.B. Tampons.
Zudem saugt sich das Tampon beim Baden von unten mit Chlorwasser voll, was sich negativ auf die Scheidenflora auswirken kann.
- Menstruationstassen verwenden:
Menstruationstassen fangen das Blut lediglich auf, ohne die Schleimhäute auszutrocknen und saugen sich nicht von unten mit Wasser voll, ganz im Gegenteil, sie schützen die Scheide vor eindringendem Wasser.
Aber auch hier gilt, eine gute Reinigung beugt Infektionen vor.
Menstruationstassen sollten vor allem Mechanisch gut gereinigt werden. Während der Periode achte bitte darauf, dass keine Schleim- und Blutreste mehr an den Wänden und den Löchern der Tasse hängen. Also die Tasse einmal gründlich mit kaltem Wasser reinigen bevor Du sie wiedereinsetzt. Die Löcher ggf. mit einer Interdentalbürste reinigen.
Im Anschluss an deine Periode reicht es, wenn du die Tasse einmal mit kochendem Wasser übergießt.
- Nasse Bikinis immer gleich wechseln, wenn du wieder aus dem Wasser bist.
- Unterwäsche aus Baumwolle tragen
- Hormonfrei Verhüten
Solltest du unter Juckreiz, Ausfluss, Brennen und ggf. fischigem Geruch in der Scheide leiden, suche bitte deine Gynäkologin auf. Es kann sich neben Infektionen auch um Kontaktallergien oder ähnlichem handeln. Es sollte auf jeden Fall abgeklärt und behandelt werden.